Die Männerturner des TSV Neuenstadt unternehmen jedes Jahr eine mehrtägige Radausfahrt. Die 27. Ausfahrt begann am Mittwochmorgen, 3.7.2024 und endete am Sonntagnachmittag, 11.7.2024, und ging nach Aschaffenburg an der von Eschen bestandenen Aschaff und Umgebung. Das Leintal-Taxi transportierte uns 16 Radler von Neuenstadt nach Walldürn und unser Gepäck zum Hotel „Wilder Mann“. Dort waren 4 Übernachtungen mit Frühstück gebucht.
Erste Etappe: Walldürn – Miltenberg – Aschaffenburg (65 km). Auf guten Radwegen ging es durch Buchenwälder eine sehr lange Strecke abwärts. Unsere passende Kleidung schützte uns vor leichten Landregen. Auf dem deutschen Limes-Radweg brauchte es nur einen Zwischenstopp für ein stärkendes Getränk und kurzes Ausruhen. Nach dem Einchecken im Hotel und dem Abendessen dort, machten wir uns zu Fuß auf den Weg, um das Zentrum von Aschaffenburg mit seinen Sehenswürdigkeiten kennenzulernen: z. B. Spätrenaissance-Schloss Johannisburg aus rotem Sandstein, Stiftsbasilika St. Peter und Alexander mit spätromanischem Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert.
Zweite Etappe: Aschaffenburg – Kleinostheim – Alzenau am Main – Mömbris – Hösbach – Aschaffenburg (58 km). Ein Rad bekam zwar einen platten Reifen, aber durch mehrmaliges Aufpumpen reichte es zurück nach Aschaffenburg. In unserer Mittagspause „by Eder´s in Simon´s Weingasthof“ zeigte sich starke Bewölkung, aber am Nachmittag konnten wir in Hösbach vor dem „Café am Marktplatz“ Kaffee oder Eis in der Sonne genießen. Dem Abendessen im Hotel „Wilder Mann“ folgte wieder ein Abendspaziergang in die Altstadt von Aschaffenburg: Durch enge, verwinkelte Gassen mit schön renovierten Fachwerkhäusern im Wechsel mit moderneren Gebäuden wie das Stadttheater mit Glasfassade und urigen Restaurants.
Dritte Etappe: Aschaffenburg – Klingenberg und zurück (52 km). Nach reichhaltigem Frühstück wurde sportlich Rad gefahren, manche fuhren schon vor dem Frühstück eine Extrarunde (z. B. zum Pompejanum und Schlossgarten) oder auch nach der Tagestour (z. B. zum 150 ha großen Park Schönbusch mit klassizistischem Schloss), denn für das Stadtradeln wollten wir alle viele Kilometer radeln. Dabei wurde auch die Geselligkeit genügend gepflegt. Das EM-Spiel Deutschland gegen Spanien wurde gemeinsam im Hotel angeschaut. Die 1:2-Niederlage steigerte an diesem Abend den „Happy-Hour-Bierkonsum“.
Vierte Etappe: Aschaffenburg – Babenhausen – Rodgau -Seligenstadt – Kleinostheim – Aschaffenburg (56 km). Das Highlight an diesem Tag war die Altstadt von Seligenstadt: Um 100 bis 260 n. Chr. stand dort ein Römerkastell zur Verteidigung des Main-Limes. Einhard, der Biograf Karl des Großen, ließ dort um 830 n. Chr. eine Wallfahrtskirche für die Märtyrer Marcellinus und Petrus erbauen. Diese karolingische Einhard-Basilika wurde von Gläubigen sehr häufig besucht und der ursprüngliche, kleine Ort Obermühlheim wurde alsbald in Seligenstadt umbenannt. Beeindruckend ist die mittelalterliche Stadtmauer mit Resten einer Kaiserpfalz des 12. Jahrhunderts. Das ehemalige Benediktinerkloster mit sehr großem Lehr-Garten befindet sich im Besitz des Landes Hessen und wird in einem hervorragenden Zustand gehalten. Die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz und besteht aus bestens renovierten Fachwerkhäusern. Am Abend gab es im ehemaligen Schlappeseppel-Brauhaus, jetzt privates Brauereimuseum der Faustbierbrauerei, eine Bierprobe mit interessanten Erläuterungen über die Geschichte des Bierbrauens.
Fünfte Etappe: Bustransport nach Mudau, von dort mit den Rädern die Wanderbahn abwärts nach Mosbach – Bad Wimpfen – Neuenstadt (81 km). Zunächst ging es durch Wälder des Odenwalds bis nach Mosbach. Dort wurde im Brauhaus eine Mittagspause eingelegt. Weiter ging die Fahrt über Gundelsheim am Neckar entlang nach Bad Wimpfen und Bad Friedrichshall. Ankunft in Neuenstadt gegen 17.00 Uhr. Für alle Teilnehmer war diese Radausfahrt wieder eine sehr gelungene Veranstaltung. Für die Tourplanung danken wir herzlich unserem Sportsfreund Fritz Denninger und Dieter Gerth für seine guten Dienste als Tourguide. JH