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Männerturner des TSV Neuenstadt: 18. Radausfahrt führte zum Kaiserstuhl
18 Männerturner des TSV Neuenstadt mit dem Rad unterwegs am Kaiserstuhl, hier vor dem WEG-Bus am Bahlinger Bahnhof, im Hintergrund die Kirche (Foto von Rolf Gebhardt).

Männerturner des TSV Neuenstadt: 18. Radausfahrt führte zum Kaiserstuhl

Am 14. Juni 2013 begaben sich 18 Männerturner des TSV Neuenstadt auf eine dreitägige Radausfahrt . Es war die 18. und in jeder Hinsicht gelungene Jahrestour.

Während man bei der letztjährigen 17. Radausfahrt von Neuenstadt aus nach Eberbach und Heidelberg sofort auf das Rad stieg, wurden dieses Mal Radler und Räder mit dem Bus und Anhänger nach Rust gefahren. Bei herrlichem Sonnenschein wurden morgens um 7 Uhr alle Räder in den Busanhänger des WEG-Busses verladen. Busfahrer Günther Stahl brachte Radler und ihre Räder sicher nach Rust. Hier stiegen je neun Radler in zwei Boote ein und machten eine geführte Bootsfahrt auf dem rechtsrheinischen Naturschutzgebiet Taubergießen („taube Quellen“, d. h. nährstoffarme und somit fischarme Fließgewässer) nach Rheinhausen. Unterwegs sprudelten unzählige Wasserquellen aus dem Boden. Wir zogen ganz gemütlich an einer Vielzahl von Schwänen, Enten, Wasserhahnenfußgewächsen, Feuchtigkeit vertragenden Büschen und Laubbäumen vorbei und lauschten den interessanten Erzählungen des sehr erfahrenen achtzigjährigen Bootsführers. Diese zweistündige Bootsfahrt mit dem Stocherkahn durch das fast 1700 ha große Naturschutzgebiet, ein naturnaher Restauenwald, der bei Hochwasser überflutet wird, ist ein ganz hervorragendes Naturerlebnis. Die Nord-Südausdehnung beträgt über 12 km und die breiteste Stelle 2.5 km, die Artenvielfalt der dortigen Auenpflanzen und Tiere ist noch ursprünglich und soll erhalten bleiben in einem der letzten  Paradiese Europas. Die Bootsfahrt endet in Rheinhausen an der Grenze zu Frankreich.

Die 50 km lange Radtour des ersten Tages führte von Rheinhausen (1972 aus den beiden Gemeinden Niederhausen und Oberhausen zusammengelegt) nach Bahlingen im Kaiserstuhl. Ackerbauer und Fischer waren nachweislich bereits vor 7000 Jahren auf dem fruchtbaren Lößboden im Gewann Rebbürgerfeld bei Rheinhausen sesshaft. Rheinhausen, 174 m ü. NN, gehört zum Landkreis Emmendingen und hat  3.550 Einwohner. Auf dem Rheintalradweg, der wegen dem letzten Hochwasser noch streckenweise gesperrt war, ging es nach Süden über Sasbach, Endingen und Riegel nach Bahlingen am nördlichen Ostrand des Kaiserstuhls. Im Gasthof „Zum Lamm“ bezogen wir unsere Zimmer für zwei Übernachtungen.

Es standen wie jedes Jahr tagsüber sportliche Anstrengungen und abends erholsame Geselligkeit im Vordergrund. Fritz Denninger und Harald Eckert hatten die Unterkunft besorgt und zusammen mit Joachim Roth, der gebürtig aus Südbaden stammt, die Touren geplant.

Am ersten Abend gab es eine mehrstündige Weinprobe mit einem zünftigen Abendessen und jede Menge Informationen eines erfahrenen Winzers zum Weinanbau und den typischen Rebsorten des mit Löß (perfekte Wasserspeicherung) bedeckten vulkanisch entstandenen Kaiserstuhls.

Die ca. 75 km lange Radtour des zweiten Tages führte auf dem Kaiserstuhlradweg von Bahlingen über Riegel, Sasbach und Burkheim zunächst nach Breisach. Dort besichtigten wir das weithin sichtbare Münster auf dem Münsterberg (221 m hoch). Das Münster wurde um 1200 erbaut und ist für seinen Altar und seine Fresken berühmt. Bei wolkenlosem Himmel, also klarer Sicht, konnte man jenseits der Oberrheinebene den Schwarzwald, die Vogesen und die 25 km entfernte Stadt Freiburg im Breisgau erkennen. Zunächst auf Kopfsteinpflaster, dann auf geteerten Radwegen ging die Fahrt weiter in östlicher Richtung nach Ihringen am südlichen Kaiserstuhl (200 m hoch). Unterwegs sah man allerwegen Weingärten, Obstplantagen (z. Zt. üppige Kirschernte), riesige Erdbeerfelder und Maisfelder. Schließlich ging es das Betzental aufwärts zum Ortsteil Sauwasen („Schweinewiesen“). In der  Martinshofstrauße wurde die Mittagspause eingelegt. Hier gab es gute Salate, Weine und Fleisch von nur freilaufenden Schweinen, Puten, Enten und Hühnern. Diese sehr gut geführte Straußenwirtschaft war von einem Ihringer Ehepaar (Bernd und Anne Gutbrod, ehemalige Freiburger Kommilitonen von Johannes Hoppe) empfohlen worden. Sie hatten auch die notwendigen Plätze für das Mittagessen reserviert. Bestens gestärkt ging die Radfahrt weiter über Wasenweiler und Bötzingen nach Eichstetten (195m hoch). Während es die meisten auf direktem Weg nach Bahlingen ins Hotel zurück zog, suchten 7 sportliche Radfahrer noch eine besondere Herausforderung: nämlich die sehr steile Auffahrt zur 521 m hohen Eichelspitze. Das Höhenprofil wurde immer steiler. In den Weinbergen konnte man zwar noch auf dem Rad vorankommen. Aber im sehr steilen Waldgebiet mussten die Räder über eine Stunde geschoben werden. Belohnt wurde die Schinderei durch eine wunderschöne Aussicht auf die Weinterrassen von Schelingen und Oberbergen und natürlich die abschüssige Abfahrt hinunter nach Bahlingen (183 m hoch). Am Abend saßen alle Radler wieder in geselliger Runde bei gutem Essen und reichlichen Getränken bei einander.

Die 65 km lange Radtour des dritten Tages führte auf dem Rheinfernradweg von Bahlingen über Wyhl (bekannt durch sehr frühe Bauernproteste gegen Atomkraftwerke in den 70iger Jahren), Rust (Europapark), Schwanau, Neuried nach Kehl. Ziel war das Gasthaus „Zur Hoffnung“ im Ortsteil Bodensweier. Dort endete die Radtour mit einem ausgiebigen Mittagessen. Kehl,139 m über NN, liegt gegenüber von Straßburg und ist mit 33.740 Einwohnern (Mittelzentrum) die drittgrößte Stadt des Ortenaukreises. Es wurden alle Räder verladen und Herr Stahl brachte uns mit dem WEG-Bus sicher zurück nach Neuenstadt am Kocher, wo wir gegen 19 Uhr ankamen.

Info: Neueinsteiger sind bei den Männerturnern des TSV Neuenstadt herzlich willkommen. Radfahren von April bis September: mittwochs 17:00 Uhr (Nachzügler 19:30 Uhr) Abfahrt an der Bushaltestelle Gymnasiumstraße; Gymnastik von Oktober bis März: mittwochs 19:00 Uhr in der Gemeindehalle Kochertürn. Kontakt: Martin Carl, Neuenstadt, Tel. 07139-3463.

Johannes Hoppe

 

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