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24h Lauf Bottrop Deutsche Meisterschaft

24h Lauf Bottrop Deutsche Meisterschaft

Am 14.05 / 15.05 fanden im Rahmen des BUF (Bottroper Ultrauf Festivals) die Deutschen Meisterschaften im 24h-Lauf statt.

Gelaufen wurde auf einer knapp 1,5 km langen Runde in einem Park. Diese galt es so oft wie möglich zu schaffen. Die persönliche Herausforderung: Es war mein erster Lauf in diesem Format und umso größer war der Ehrgeiz und die Lust mitzumachen.

Angereist bin ich schon am Freitag den 13., so war auch der Verkehr . Fast 6 Stunden hab ich für diese Autostrecke gebraucht. Na gut, abhaken und auf das Wesentliche konzentrieren: Der anstehende Wettkampf.

Welche Taktiken macht man bei so einem Lauf? Ein richtiges Rezept gibts es da irgendwie nicht. Manche rennen am Anfang schnell, um in der Nacht zu schlafen. Ich wollte aber ohne Pause durchkommen. Nur Mal kurz die Kleidung wechseln, mehr nicht. Es sollte aber schwerer werden wie ich dachte.

Samstag morgen war ich 8 Uhr am Startgelände. Es waren also noch 2 Stunden Zeit. Der Anfang fühlte sich für mich wie Camping an: Ich holte meine Eigenverpflegung raus, Stuhl und Tisch und Wechselsachen. Das legte ich dann alles gut vorbereitet in die dafür vorgesehene Zone.

Das Wetter war perfekt: Die Sonne schien. Viele fanden es war zu warm, ich fand es optimal. 23 Grad, das ist o.k. Pünktlich um 10 Uhr fiel der Startschuss. Ich begann langsam, so wie geplant. Leider merkte ich, dass die Oberschenkel nicht top fit waren. Egal, da musste ich jetzt durch. Es lief aber trotzdem gut. Die ersten 100km unter 12 Stunden. Wortwörtlich lag ich gut im Rennen meinen bisherigen Rekord in Punkto Laufstrecke zu überbieten. Die hatte ich 2021 beim Backyard aufgestellt mit 111,7 km .

Langsam wurde es dunkel und ab da bekam der Begriff „Ultralauf“ im Namen der Veranstaltung für mich die gefühlte Bedeutung. Der Körper wollte einfach nicht mehr und das schon nach 12 Stunden. Es half nichts, ich musste ne Pause im Auto einlegen und etwas schlafen. Um 1 Uhr waren die Augen wieder auf aber absolut keine Motivation. Ich war schon kurz vorm Aufgeben, da klingelte mein Handy und Laufkumpel Andreas fragte, wie es läuft. „Leider nicht gut. Meine Beine waren nicht top fit.“ Trotzdem wollte ich es nochmal probieren. Andreas schrieb dann auch nochmal. Aufgeben ohne es doch noch mal versucht zu haben? Nein, das kam für mich nicht in Frage. Also nochmal in die kalte Nacht. Nach 4 Runden aber das gleiche Spiel: Wieder ab ins Auto und schlafen.

Mittlerweile war es wieder hell und meine Leistung waren 121 km. Klar, meinen Rekord hab ich. Viele hatte ich schon hinter mir gelassen. Aber als ich da zu meinem Platz bin um aufzuräumen, sah ich wie alle Läufer und Läuferinnen noch versuchten Meter um Meter zu schaffen. Sollte es das für mich jetzt gewesen sein? Nein, so wollte ich nicht fahren. Ich zog neue Kleidung an und ab auf die Strecke. Zähne zusammen beißen, mit der Kondition und den Beinen Einklang finden. Nicht übertreiben, aber auch nicht kampflos abbrechen.

Die letzten 2h 45min. gab ich nochmal alles und es hat sich gelohnt: Meine Rundenzeiten waren schneller als am Vortag. Um 10 Uhr am Sonntag war es endlich geschafft. 146 km bin ich gerannt. Ich war dann doch zufrieden, gerade was den Endspurt angeht. Es wird bestimmt nicht mein letzter 24h Lauf. Fazit: Wer seine Grenzen und seinen Körper kennt, schafft Dinge, die er so von sich selbst nicht erwartet hat.

Grüße Sven Haeger

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